"Das Interferenzmuster, das die Elektronen zeigen, sind die leuchtenden Streifen auf dem Schirm, die aus den vielen einzelnen Blitzen entstehen, die durch jedes einzelne Elektron ausgelöst werden. Die Summe all dieser Blitze bildet das Interferenzmuster. Aber jeder einzelne Blitz zeigt, dass die Elektronen als Teilchen auf den Schirm auftreffen. Das Elektron ist also eindeutig sowohl Teilchen als auch Welle, ein Teilchen, das einen lokalisierbaren Ort und eine bestimmte Geschwindigkeit hat, und eine Welle, die den ganzen Raum ausfüllt - verrückt aber wahr. (...) Man sollte vielleicht vorsichtiger sagen, das Elektron ist nicht eine Welle, es verhält sich nur so - gleichzeitig ist es nicht ein Teilchen, es verhält sich nur so, und zwar je nachdem, wie wir das Experiment auslegen. (...) Der Raum, den das Elektron einnimmt, d.h. die Grösse des Atoms, stellt sich gerade so ein, dass die Gesamtenergie ein Minimum wird, d.h. die Grösse des Atoms ist eine direkte Folge der Unschärferelation."
Dr. Christian Holzapfel, in: EINE KLEINE GESCHICHTE DES ELEKTRONS (2005)

 

Dr. Egon Denkmal, 28.5.2002

SACHE & SINN (FORM & FREQUENZ)

Die QLS-Methode zur Darstellung der Unschärferelation zwischen Text & Thema

 

Durch immer weitere Reduktion des alphabethischen Interferenzmusters (Buchstabensuppe) verschärft sich die konkrete Form auf eindeutige Zeichen während sich die symbolische Frequenz gegen Null verdünnt: der Sinn von Wortgruppen und Wörtern (Suppenhitze) verliert sich nach und nach im Sprachskelett einzelner Buchstabenrelikte (Elektronen), wodurch sich die optisch-akustische Sache TEXT in ein rein phonetisches Gebilde OHNE THEMA verwandelt. Dessen graphischer Erscheinungszustand nimmt keinen klar begrenzten Raum mehr ein, weil seine Haupteigenschaft aus Lücken besteht, die zu den Rändern offen bleiben. Das Wechselspiel aus Leerstellen+Restzeichen (Leere+Fülle) bei QLS-Beispielen von Siegmund Sähr, durch den fließenden Übergang vom gegenstandsgläubigen (interpretierbaren) Gedicht zur grundlos glücklichen (intonierbaren) Quantenlyrik, dient als METAPHER FÜR MATERIE auf quantenmechanischer Ebene, wo Geschwindigkeit & Standort (Wellen- & Teilcheneigenschaften) nicht gleichzeitig definierbar sind – die Poesie ist damit endlich unterwegs von "leidenschwerer" klassischer Statik hin zu "luftleichter" kybernetischer Multiperspektivität! Herzlich willkommen im vorläufig virtuellen Zeltlager auf der Durchreise in die Zukunft...